Jetzt zum Earlybird Rabatt zu unserem Winter-Flow-Workshop (01. bis 05. Februar 2016) anmelden

 

Eine inspirierende Woche in Berlin. Wir haben den Termin 01. bis 05. Februar2016  so gewählt, dass Sie Berliner Kultur und Unterhaltungsleben  an beiden Wochenenden in vollen Zügen genießen können.    Und an einem der Nachmittage organisieren wir (fakultativ) einen Überraschungsevent. Alle weiteren Informationen: 

Winter-Flow Workshop 2016

 

Das Missverständnis mit der Motivation

Nachfolgend ein paar spontane Gedanken, die mir gerade durch den Kopf schießen, als ich mich an Fragen und Diskussionsbeiträge nach einem Vortrag izum Thema »Selbstmotivation: Lernen kann fantastisch sein« erinnerte. Die Erwartungen an einen »Motivationsexperten« sind doch fast immer die, dass man endlich erfahren möchte, was man tun kann, um Motivation zu erzeugen oder zu verstärken (bei sich oder bei anderen). Und am liebsten hätte man gerne so drei, vier handfeste Tricks mit Wirkungsgarantie. Diese Erwartung muss ich dann allerdings immer wieder enttäuschen. 

Aber die weitaus meisten Teilnehmer einer solchen Veranstaltung sind dann doch bereit, den etwas mühevolleren Weg einer Entdeckungsreise mit zu gehen und das anschließende Feedback zeigt, dass vielen klar wird, was sie intuitiv längst wussten und oft auch in einigen Bereichen ihres Lebens praktizierten. Das wird dann aber durch ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge auf andere Bereiche auch übertragbar und vor allem,  es wird dem bewussten Zugriff erschlossen. Also eine Menge Aha-Erlebnisse. 

Und doch ist die Sehnsucht groß, mit diesem erweiterten Wissen dann schließlich doch wieder auch mehr bewirken zu wollen. Es ist Zeit, sich von dieser Sehnsucht zu befreien. Und es ist in der Tat ein befreiendes Gefühl, wenn einem das gelingt. Daher die anschließenden Gedankensplitter: Motivation wird immer noch vielfach missverstanden als etwas, dass man bewirken kann. Ja, ok, das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche funktioniert. Doch spätestens seit R. Sprengers Buch »Mythos Motivation«, das Anfang der neunziger Jahre erschien, wissen wir, dass die fünf großen »B`s« des Motivierens: »Belobigen, Belohnen, Bestechen, Bedrohen und Bestrafen« allenfalls Kurzzeiteffekte haben, schlussendlich aber in eine totale Demotivation münden. 

Motivation ist etwas, dass aus dem Inneren eines Menschen kommt und nicht von außen. Es ist die von Innen kommende Bewegungsenergie, die etwas bewirkten will. Kein Bauer käme auf die Idee, an seinen Pflanzen herumzuzerren, damit sie schneller wachsen. Er wird allerdings darauf achten, dass der Boden genügend Nährstoffe hat und – falls der Regen nicht ausreichend Wasser spendet, dass entsprechend gegossen oder gesprengt wird. Jeder Vergleich hinkt, der Mensch ist komplexer. Aber es geht hier um die Grundhaltung. Und es geht um Bewusstsein und das beruht auf Wissen. 

Die Bemühungen, jemand anderen zu motivieren, können genau die Selbstentfaltungskräfte hemmen oder blockieren, die den Betreffenden selbst möglicherweise antreiben könnten. Es geht um das ideenreiche Gestalten von Rahmenbedingungen, um Kontext, um Stimulation und Herausforderungen, Anregungen, Ermunterung und Ermutigung, um ein Verständnis von den Plateauphasen beim Lernen, bei denen man keine sichtbaren Fortschritte macht, die aber so notwendig sind für das Herstellen der Verbindungen, der Vernetzungen im Gehirn und im Nervensystem des ganzen Körpers und des tieferen Begreifens und Verstehens von Zusammenhängen. 

Es geht um das geduldige Herstellen einer positiven Hinwendung zur Notwendigkeit des Übens, die nur gelingt, wenn Freude an den kleinen und kleinsten Fortschritten gespürt, verstärkt und immer wieder erinnert und gefeiert wird. Geist und Körper sind eine Einheit und es sind die starken sinnlichen Empfindungen des Glücklichseins, die uns inspirieren und uns lebendig fühlen lassen. Es geht um Präsenz und freudvolles Genießen des momentanen Glücks des Gelingens genauso wie um Frustrationstoleranz und Gratifikationsaufschub, also das Klarkommen mit Enttäuschungen und das Aushalten einer längeren Wegstrecke ohne direkte Belohnungsmomente und Anreize. 

Ein tieferes Verständnis des von Csikszentmihalyi beschriebenen Zustandekommens von Glückserfahrungen, von Flow, ermöglicht genau dieses. Wenn man weiß, wie das starke gute Gefühl, wie die optimalen Momente des Lebens zustande kommen, und wenn man durch eigene Erfahrung merkt, dass man sie bewusst herbeiführen kann, gelingt das Entwickeln von Konzentration und Ausdauer schon viel leichter. Und das, was weder durch Druck von außen noch durch Belohnungen erreicht werden kann, nämlich die nachhaltige Vertiefung in ein Thema oder eine Beschäftigung oder eine motorische Aktivität im Streben nach Vervollkommnung und Meisterschaft, gelingt mit zunehmender Freude, sobald der Antrieb von Innen kommt. 

Englisch, da knackiger, eine alte griechischen Mahnung: »Don`t push the river, it flows by itself « hat uns Heraklit zugerufen. Mehr zum Thema Motivation können Sie  in dem Booklet »Flow –Das Geheimnis des Glücks« lesen, das Sie im Menüpunkt »Was ist Flow« gratis herunterladen können,

In den Flow Kanal gelangen: Die notwendige Veränderung schaffen

Prof. Csikszentmihalyi hat gezeigt, dass sich die glücklichen, stimmigen Momente unseres Lebens in einem realtiv schmalen Spielraum zwischen dem großen Feld von Überforderung einerseits und dem großen Bereich von Routine, Langeweile, also Unterforderung ereignen.

Flow Bild 1

Wenn wir die ersten Gespräche mit Teilnehmern unserer Seminare oder mit Coachingklienten führen, finden diese sich in aller Regel in einem der beiden Bereiche wieder: entweder belastet sie blockierender Dauer-Stress oder sie sind in eine Routine geraten, die von wachsender unangenehmer Langeweile gekennzeichnet ist. Veränderung ist angesagt, aber eben leichter gesagt als getan. Wie findet man einen praktikablen Ausweg, die richtige Lösung in der aktuellen Lebenssituation? Den Kopf in den Sand zu stecken hieße auf die eigene Lebendigkeit zu verzichten. Etwas Neues zu wagen erfordert aber nicht nur Mut sondern auch ein Wissen um das Finden von  Lösungsmöglichkeiten, die Mobilisierung der eigenen kreativen Ressourcen. 

Dazu reicht ein mechanischer Einsatz von Kreativitätstechniken nicht aus. Sie machen Sinn, aber erst dann, wenn wir verstehen, warum, wann und wie wir sie einsetzen. Wir beginnen daher heute mit einer Reihe von Beiträgen, mit denen wir das Geheimnis der Kreativität entschlüsseln wollen – jedenfalls in dem Maße, wie es nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse möglich ist. Der wissenschaftliche Erkenntnisstand über das Zustandekommen neuer Ideen ist noch relativ gering. Aber in den letzten Jahrzehnten haben die Forscher zumindest eine ganze Menge herausgefunden, was die Kreativität fördert und vor allem, was sie einschränkt oder gar blockiert. Daraus können eine Reihe von nützlichen Schlussfolgerungen gezogen werden. So sollen unsere Beiträge eine Brücke bauen von den Erkenntnissen der Forschung in die Umsetzung von Tag zu Tag im beruflichen wie privaten Alltagsleben.

Paul Watzlawick stellt seinem (zusammen mit John H. Weakland und Richard Fisch verfassten) Buch »Lösungen« eine höchst aufschlusseiche Geschichte voran: 

»Als die Gräfin von Tirol, Margareta, genannt Maultasch, im Jahre 1334 die Kärntner Burg Hochosterwitz, die hoch über dem Talboden einen steilen Felskegel krönt, einschloss, war es ihr klar, daß die Festung nicht im Sturm,

sondern nur durch Aushungerung bezwungen werden könne. Im Laufe der Wochen wurde die Lage der Verteidiger dann auch kritisch, denn ihre Vorräte waren bis auf einen Ochsen und zwei Säcke Getreide aufgebraucht. Doch auch Margaretas Lage war inzwischen schwierig geworden: die Moral ihrer Truppen verlotterte, das Ende der Belagerung war nicht abzusehen. Zudem hatte sie sich noch andere, viel versprechende militärische Ziele gesetzt. In seiner Zwangslage entschloss sich der Verteidiger der Burg zu einer Kriegslist, die seinen eigenen Leuten selbstmörderisch erscheinen musste; er befahl, den letzten Ochsen zu schlachten, seine Bauchhöhle mit dem verbliebenen Getreide voll zu stopfen und ihn dann über die steile Felswand auf eine Wiese vor das feindliche Lager hinunterzuwerfen. Wie erhofft, überzeugte diese höhnische Geste Margareta von der »Zwecklosigkeit«, die Belagerung fortzusetzen, und sie zog ab. Die Burg war gerettet.« 

Wie können Sie die Ochsenwurf Geschichte von Paul Watzlawick für sich selbst nutzen? 

Es ist eine fantastische Möglichkeit, sich aus einer vertrackten Situation mit einem Schlag zu befreien. Auch dort, wo es nach einer Sackgasse aussieht, wo man nicht weiter weiß, gibt es immer eine Möglichkeit. Vor der praktischen Umsetzung sollten Sie zuerst einen wichtigen Unterschied kennen lernen. 

Die Ochsenwurf Geschichte steht nicht allein da. Anhand einer Vielzahl ähnlicher Beispiele machen Watzlawick und seine Co-Autoren deutlich, dass Veränderungsprozesse sehr häufig plötzlich, überraschend passieren und auf unlogischen, paradoxen Einfällen beruhen. Soweit wird sich das mit Ihrer eigenen Lebenserfahrung decken. 

Interessant ist, dass die Autoren herausgefunden haben, warum das so ist und daraus Schlussfolgerungen ermöglichen, die ganz konkreten Nutzen für Ihre Alltagsaufgaben bieten können. 

Die entscheidende Erkenntnis besteht darin, dass es zwei Arten von Veränderungen gibt: 

Die eine findet innerhalb eines bestimmten Systems statt, das selbst unverändert bleibt, während das Eintreten der anderen Veränderung das System selbst verändert.

 

Die Fortsetzung dieses Artikels sowie die komplette Artikel-Reihe zum Kreativen Prozess finden Sie ab jetzt auf meinem Blog

http://www.gerhard-huhn.de/kreativitt/